Assemblage #01 Jamaican Rum Rest & Be Thankful

Herkunft: Jamaica/Schottland (Rest & Be Thankful Rum Co.) / 46% / Preis: ca. 95€


Schicke Flaschen, unabhängige Abfüller, da denkt man gerne nur an Single Casks, wenige hundert Flaschen, Sammler-Blabla. Aber wenn ich eines auch von meinen geliebten Whiskies weiß: Ein toller Blend kann ebenso verzücken. Und ist immer eine eigene Kunst! Insbesondere, wenn dann nicht alles mögliche vermischt wird, sondern wie hier eine konkrete und sogar genau benannte Auswahl einer gewissen Region oder hier sogar eines Landes, Jamaica.

17 Fässer, mindestens 13 Jahre gelagert (der jüngste), unter 5.200 Flaschen. Mehr Fakten: 5 Jamaikaner aus verschiedenen Brennereien des Landes, Nr. 1 wurde 2005 im Pot Still von der New Yarmouth Distillery gebrannt, der zweite Rum aus dem selben Jahr kommt von der Long Pond Distillery. Die Clarendon Distillery hat zwei Rums beigesteuert, die jeweils im Column Still oder im Pot Still 2007 aus Melasse gebrannt wurden. 2008 dann die Pot Still Destillation des letzten Rums, in der bei Rum-Fans besonders beliebten Worthy Park Distillery. Die Lagerung fand übrigens nicht nur bei karibischem Klima statt, sondern auch in Schottland, also bei bei kontinentalem Klima. Im September 2022 dann die Abfüllung, ohne Farbstoff und Kühlfiltration natürlich.

Er hat eine der stimmigsten Jamaica-Nasen, die ich seit einigen Monaten im Glas hatte. Dabei täuscht er durch die Aromenfülle auch über die 46% hinweg, blind würde man zumindest die 50% im Kopf knacken. Komplex und mit einem Spektrum von exotisch würzigen und leicht ätherischen Noten, bis zu den wichtigen, vergorenen Früchten und dezent funky Industrieöl, ist alles dabei. So würde ich ihn nicht nur wegen dem Preis, sondern auch da es sonst zu schade um ihn wäre, nur in stirred Drinks verwenden oder natürlich pur genießen. Durch die prägnanten Aromen macht er sich sogar super in einem meiner liebsten Split-Base Drinks, dem Colonial Ties.

Nose:

Ahh, wirklich wundervoll, eine aromatische und doch edel wirkende Jamaica-Nase, wie ich sie eine Weile nicht mehr hatte, intensive Passionsfrucht, vergorene Mango, Tankstelle, der Teer-LKW, der die Straße neu versorgt und repariert, Vanille, Süßholz, merklich Salz und Rosenwasser, wirkt intensiver als die 46% vermuten lassen

Taste:

Passionsfrucht und grüner Apfel, Papaya, am deutlichsten kommt Ananas hervor und wieder merkliche Salzlake, Süßholz und ein Hauch Eukalyptus, dazu Blütenhonig, dezente, runde Eiche, Toffee, Zitronengras und etwas Kardamom

Finish:

Melasse kommt hier erstmal wirklich präsent durch, Blütenhonig, Ingwer, Anis, Ananaschips, grüner Apfel, Rosenblüten, mittellang, warm

Die Flasche wurde von Kirsch Import zur Verfügung gestellt, danke.


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